Jhana durch Körper-Arbeit

Einleitung

Bei und nach der heutigen Biodanza-Stunde hatte ich ein besonderes Erlebnis bzw. ein besonderes Erleben. Dieses ordne ich in Richtung Jhana und kleineres Erleuchtungserlebnis ein („Drogentrip“ würde auch passen, allerdings waren keine Drogen im Spiel). Die Umstände, Bedingungen und Symptome will ich hier kurz dokumentieren.

Erkenntnisse durch Körper-Arbeit

Mir ist in den Biodanza „Vivenzias“1)so nennt man die Tanz-Stunden, mehr zu Biodanza hier immer wieder aufgefallen, dass ich unerwarteter Weise „meditative Zustände im weitesten Sinne“ durch körperliche „Arbeit“2)ein positiver Begriff wie „Ertüchtigung“ würde besser passen, es ist absolut nicht anstrengend, aber mir ist keine gute Wort-Kreation eingefallen stark begünstigen und herbeiführen kann. Das reicht von wenige Sekunden-langen subtilen Erfahrungen des vereint/unbegrenzt seins, nicht-abgetrennt-seins, unendlich-frei-seins, direkt-im-Erleben-eingebunden-seins3)und noch einige andere seins, aber langsam wird es in diesem Satz zu seinsig zu Minuten-langen Momenten von Geistesruhe, Klarheit, starkem Energie-Fluss, erhöhter Wachheit und tiefem Frieden. Oft habe ich dies in der Intensität noch nicht in der Meditation erlebt. Das hätte ich in einem „Tanz-Kurs“ nicht erwartet.

Zusammenfassend halte ich fest, dass sich ein körperlich-bewegender Zugang sehr gut eignet um in meditative Zustände zu gelangen und in seiner Praxis weiter zu kommen.

Für mich ist Biodanza eine wunderbare Ergänzung zur Meditation.

Ein ganz besonderes Erlebnis

Dokumentation von Heute.

Umstände

  • Gute Laune, stressfreier Tag
  • Salat gegessen, leichte Ernährung
  • Beim Biodanza völlig die Sau rausgelassen und mich um den Verstand getanzt bzw. das zumindest versucht. Es gab aber auch ruhige Momente in der Vivenzia.
  • Nicht auf meditative Zustände abgezielt oder sie erwartet

Symptome

  • In der Vivenzia:
    • Während den wilden Momenten ein Gefühl von Verbundenheit, Freiheit. Reines Erleben, direktes Erleben, kein einziger Gedanke. Einfach nicht möglich zu Denken bei der Intensität.
    • Während den ruhigen Momenten ein Gefühl von Glück. Dies hat vor allem zu Grinsen und Lachen geführt. Das war irgendwie verrückt und hat zu immer neuem Lachen und Glück geführt. Ich hing in einer Art Schleife, bzw. einem soliden Zustand. Diesen hätte ich laut meinem Gefühl beliebig lange aufrecht erhalten können unter den richtigen Umständen – dauerhafter Musik und alleine mit Augen geschlossen rumtanzen. Nach 3 Minuten wars also vorbei, weil was neues kam. Das ganze hört sich im Nachhinein für mich etwas wie ein Jhana in einer leichten Form an.  Durch die Körperlichkeit konnte ich „einsteigen“4)Thank you for traveling with Deutsche Bahn Goodbye und es war ein selbst-erhaltender Zustand. Das ganze passt dazu, dass es später eher friedlich wurde.
  • Nach der Vivenzia auf dem Rückweg
    • Wiederholende Erkenntnisse gepaart mit Lachanfällen:
      • Unsere gesamte Realität erschaffen wir mit unseren Gedanken
      • Nichts davon ist eigentlich real, nur das unmittelbare Erleben5)auch darüber könnte man diskutieren
      • Was für eine Entscheidung man trifft, ist völlig unwesentlich6)und das ist eine völlig undifferenzierte Aussage, bzw. es gibt keine wirklich „negativen“ Konsequenzen. Das mache ich daran fest, dass in der Vergangenheit ich nachträglich mit allem was mir passiert war zufrieden war und einen Sinn darin sehen konnte.
      • Persönliche Erkenntnisse sind möglicherweise nicht auf andere Menschen übertragbar.7)Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Frank
    • Viel Energie. Ein Gefühl von Urlaub.

Abschluss

Für mich ist denkbar, dass auch andere Körper-Arbeit/Bewegung8)nicht nur Biodanza ein starkes Standbein für die Meditation sein kann. Yoga wäre ein konkretes Beispiel. Weiteres Ausprobieren in dieser Richtung ist bestimmt gut. Außerdem habe ich die Umstände und Symptome hier so genau aufgeführt, um eventuell auf Dauer herausarbeiten zu können, wie man sowas regelmäßig und leicht abrufen kann.

Literaturverweise   [ + ]

1 Kommentar

  1. Großartig! Solche Erfahrungen sind wertvoll. Mehr Alternativen.

    Deine Schilderung der äußeren und inneren Umstände hat mich erinnert an die Definition von „Flow“: „…person performing an activity is fully immersed in a feeling of energized focus, full involvement, and enjoyment in the process of the activity.“

    Ähnlich wie in Deiner Erzählung gibt es Stufen des Loslassens auch in der Meditation. Die Jhanas sind eine Art von Flow, „fully immersed“ im Körper, die Energie aber stiller, gleichmäßiger gehalten als im Tanz.

    Die Erkenntnisse in solchen Momenten sind vielleicht von Dauer, vielleicht sind sie es nicht. Was auf jeden Fall bleibt: wie es sich anfühlt, das unmittelbare Erleben. Du kannst sicherlich Aspekte dieser fühlbaren Intensität und Weite in die Stille bringen. Spannend!

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